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Stellungnahme zum Staatstrojaner

Am 31.05.2017 fand im Rechtsausschuss eine Sachverständigenanhörung zum Einsatz von Staatstrojanern im Rahmen der StPO statt. Mit der vorgeschlagenen Gesetzesänderung würden Staatstrojaner nicht mehr wie bisher zur Abwehr von Terrorismus, sondern auch zur Verfolgung von “Alltagskriminalität” zugelassen werden.

Als Vertreter des Chaos Computer Clubs habe ich mich in der Anhörung vehement dagegen ausgesprochen. Meine schriftliche Stellungnahme findet sich hier. Continue reading

“Sensoren der Cloud” – Beitrag im Buch “Internet der Dinge”

Zum Band “Internet der Dinge – Über smarte Objekte, intelligente Umgebungen und die technische Durchdringung der Welt” habe ich ein Kapitel beigesteuert. Das Buch ist im Transcript Verlag erschienen und online sowohl als eBook, als auch als gedruckte Fassung unter der ISBN 978-3-8376-3046-6 erhältlichDas Manuskript meines Beitrags gibt es hier als pdf.

Sensoren der Cloud

Linus Neumann

Programmierbarkeit

Mein erster Computer war ein Commodore 64, den mein Vater mir zu Weihnachten schenkte. Ich sah darin zunächst eine uncoole Streber-Alternative zu den Produkten aus dem Hause Nintendo, aber mein Vater grummelte irgendwas von meiner Zukunft und brachte mir die ersten Kommandozeilen-Befehle bei.

Unter dem Schriftzug »Commodore 64« prangte die Erläuterung, worum es sich bei diesem Gerät handele, nämlich um einen »Personal Computer«, ein vollständiger Rechner, dimensioniert für einen einzelnen Nutzer. Das war nicht immer so üblich gewesen: In der grauen Vorzeit gab es nur raumfüllende, klobige Großrechner, die sich mehrere Nutzer teilen mussten.

Die Entwicklung des Personal Computers (PC) führte weg von diesen Zentralrechnern hin zu persönlichen, individuell konfigurierten Geräten, mit denen auch immer mehr persönliche Dinge erledigt wurden. Da der PC in der Lage war, eine ansprechendere Oberfläche zur Verfügung zu stellen, ebnete er nicht zuletzt auch den Weg für den Siegeszug der Computerspiele. Für ansprechende Grafiken und einen spannenden Spielfluss wurde und wird immer mehr Rechenleistung benötigt. Doch der PC eignete sich nicht nur zum Spielen. Er war programmierbar. Wer einen PC sein Eigen nannte, konnte darauf Programme schreiben, die alle kompatiblen PCs weltweit ausführen konnten. Es war also möglich geworden, individuelle Programme zu entwickeln, auszuführen und zu teilen. Diese recht trivial erscheinende Eigenschaft des PCs führte zu einigen bedeutsamen Entwicklungen, die unsere Gesellschaft heute noch prägen: Die Open Source Community begann, Programme zu schreiben und frei und kostenlos mit der Welt zu teilen und zu verbessern. Die unabhängige Entwickler-Szene setzte auf die Möglichkeit, ein Programm im stillen Kämmerlein auf einem herkömmlichen PC zu entwickeln, und damit einen großen wirtschaftlichen Erfolg zu erlangen. Der PC war ein universell programmierbares Gerät und bot den Usern unendliche Möglichkeiten. Continue reading

Stellungnahme zum IT-Sicherheitsgesetz (Anhörung am 20. April 2015)

Heute bin ich in den Innenausschuss des Deutschen Bundestags geladen, um als Sachverständiger Auskunft zum IT-Sicherheitsgesetz zu geben. Dazu habe ich auch eine Stellungnahme verfasst: Stellungnahme zum Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme.

Die Kernpunkte lauten: Continue reading

Stellungnahmen zu eGovernment- und eJustice Gesetzen

Für den CCC habe ich als Sachverständiger zwei Stellungnahmen zu den eGovernment-Plänen der Bundesregierung verfasst. Konkret ging es dabei um die Schwächen der De-Mail.

Bei meiner Anhörung im Innenausschuss zum eGovernment-Gesetz habe ich mich auf die Frage der Sicherheit der De-Mail konzentriert.
Hierzu gibt es eine Pressemitteilung des CCC: Sicherheit von De-Mail nur ein schlechter WitzMein Gutachten ist auch dort veröffentlicht. Darüber hinaus habe ich einen Artikel für netzpolitik.org verfasst: E-Government-Gesetz: Bundesregierung will Verschlüsselungsstandards

Wenige Wochen danach habe ich mich im Rechtsausschuss zur geplanten Rechtsverbindlichkeit der De-Mail-Kommunikation geäußert. Auch hierzu gibt es eine Pressemitteilung des CCC: Gutachten unterstreicht Untauglichkeit der De-Mail für rechtsverbindliche Kommunikation, und selbstverständlich ist auch dort mein Gutachten einzusehen. Ein Artikel für netzpolitik.org mit dem Titel  “Rechtsverbindliche Kommunikation per De-Mail?” durfte natürlich auch nicht fehlen.

Whistleblowing: die Frage ist nicht ob, sondern wie

Für die Heinrich-Böll-Stiftung habe ich über die Veranstaltung “Whistleblowing, WikiLeaks und die neue Transparenz” geschrieben. Es ging um den Versuch, ethische Richtlinien für das Whistleblowen und Leaken zu formulieren (bzw. warum das nicht möglich ist), um Verantwortung für die Veröffentlichungen und – ein Thema das meist vergessen wird – Schutz für Whistleblower.

Die Diskussion zwischen Constanze Kurz, Daniel Domscheit-Berg und Konstantin von Notz war insbesondere deswegen sehr erhellend weil Details über die neue Plattform Openleaks bekannt wurden, die auch für Nahestehende eine Überraschung waren.

zum Artikel “Whistleblowing: die Frage ist nicht ob, sondern wie”.

zu meinen bisher 38 Leaking-bezogenen Artikeln bei Netzpolitik.org (Stand heute, ich war selber überrascht über das Suchergebnis)

Und, weil ich es besonders wichtig finde, hier geht es zum Bradley Manning Support Network.