Warum ich kein “Streitgespräch” über die Luca-App führe

Der Chefredakteur der Berliner Zeitung am Sonntag wollte ein “Streitgespräch” über die Luca App mit mir anzetteln. Hier meine Antwort:

Sehr geehrter Herr Kurianowicz,

Ihr Name ist mir bisher nur durch die auffällig unkritische Jubel-Berichterstattung über die Luca App aufgefallen. Im Rahmen dieser Berichterstattung versäumten Sie es regelmäßig, auf den Interessenkonflikt des Verlagseigners Holger Friedrich hinzuweisen. Damit nicht genug: Sie streuen sogar Verschwörungstheorien über mehrfach ausgezeichnete Tech-Journalistinnen, die das Luca-Debakel minutiös aufgearbeitet haben.

https://twitter.com/evawolfangel/status/1429000321339207682

Dass Sie sich nun anschicken, ein “Streitgespräch” anzetteln zu wollen, verheißt erneut nichts Gutes. Es ist ja allgemein bekannt, dass Nexenio gerade seine Energie ins Klinkenputzen für die Verlängerung der Verträge investiert. KIar, dass Luca dafür wieder in die Medien muss. Klar, dass die Berliner Zeitung dafür bereitsteht.

Der CCC jedoch nicht.

Über dieses Thema braucht nicht “gestritten” zu werden, weil Fakten für sich sprechen – es sei denn, man ignoriert sie. Herr Hennig und Sie scheinen mir persönlich im Ignorieren von Fakten haushoch überlegen zu sein. Daher habe ich kein Interesse, mit Ihnen über so ein ernstes Thema zu “streiten”, als gäbe es bei diesem Thema noch Unklarheiten. Wir sprechen hier über Werkzeuge zur Bekämpfung einer Pandemie, nicht über Geschmacksfragen, über die man sicherlich triftig streiten könnte.

Hinzu kommt, dass ich für jeden Satz von Herrn Hennig 3 Sätze brauchen würde, um ihn zu korrigieren. Die Luca-App ist ein Millionengrab für die Steuerzahler, sie warnt zu langsam und überlastet die Gesundheitsämter. 

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage,

Linus Neumann

PS: Gern können Sie diese Antwort ungekürzt veröffentlichen.


Update: